Der Aronstab – Arum maculatum
Eine unter Naturschutz stehende Pflanze, die man in lichten Mischwäldern auch bei uns findet, ist der gefleckte Aronstab. Er ist eine sogenannte Kesselfallenpflanze, da er die Insekten „einsperrt“ bis sie seine weibliche Blüte mit den männlichen Pollen die an einem Kolben wachsen bestäubt hat. Dazu klappt er das Blütenblatt nach unten und verschließt so den Ausgang für die Insekten. Die im Sommer entstehenden Fruchtstände haben auf Kinder eine magische Anziehungskraft, sehen sie doch wie kleine leckere Beeren aus. Aber VORSICHT, die Pflanze ist in allen Bestandteilen GIFTIG und wurde 2019 zur „Giftpflanze des Jahres“ ernannt. Diese Giftigkeit bemerkt man schon bei dem kleinsten Teil dieser Pflanze egal, ob Blatt, Blüte oder Fruchtstand. Lediglich die Wurzel kann gekocht und dann getrocknet und gemahlen als Mehlersatz verwendet werden. Da der Aronstab aber unter Naturschutz steht und die Verarbeitung in keinem Verhältnis zu dem Nutzen steht, wird wohl keiner diesen Aufwand betreiben. Seinen, wenn auch beschränkten Einsatz, in der Naturheilkunde bezieht sich vor allem auf eine homöopathische Zubereitung einer Potenz von mindestens D2.
Gefährlich ist er vor allem, da er sich mit dem Bärlauch nicht nur die Jahreszeit des Austrieb, sondern auch den Standort teilt. Zu Beginn des Austriebes ist zudem auch die Blattform sehr ähnlich. Ihm fehlt aber der typische Knoblauchgeruch, trotzdem sollte man beim Bärlauch sammeln darauf achten das richtige Kraut zu ernten.
Die Geschichte des Aronstab
Wie der Name schon vermuten lässt, verdankt er ihn dem Hohenpriester Aaron, dessen Stab als Zeichen seiner Auserwählung ergrünte.
Auf Grund seiner auffälligen Furchtstände galt er gerne als Hexenpflanze und wurde für „Liebeszauber“ verwandt. Man sagte ihm nach Schlangen abwehren und Kindern in die Wiege gelegt diese vor Unholden und bösen Träumen schützen zu können.
Hippokrates beschreibt die Verwendung des Aronstabs bei schwerwiegenden Lungenerkrankungen auch in alten Kräuterbüchern, wie dem von J. J. Becher von Speyer wird der Aronstab als Tee bei Bronchialkatarrh aber auch als Auflage bei Rheuma erwähnt. Allerdings in Dosierungen, die wir heutzutage als D3 Potenzen ansehen würden.
Phytotherapeutischer Einsatz des Aronstabes
Das Brennen wie Feuer nach dem „Genuss“ auch nur eines kleinen Teiles des Aronstabes kommt von sogenannten Oxalat-Raphiden, das sind winzige kristallartige Nadeln. Es wirkt nicht wie die Schärfe von zum Beispiel Chili, sondern fühlt sich „verletzend“ an. Auch der Scharfstoff Aroin trägt zu diesem Gefühl bei. Man merkt also sehr schnell, das etwas nicht stimmt und das ist auch gut so.
Wie schon in den obigen Abschnitten erwähnt, wird der Aronstab heutzutage fast nur noch in der Homöopathie eingesetzt. Hier ist das Einsatzgebiet, wie in der Homöopathie üblich, eine Erkrankung die von der (Gift)Pflanze ausgelöst wird. Also Schleimhautentzündungen, sowohl in Hals und Rachen, aber bei Magenschleimhautentzündung und Darmentzündung. Vor allem bei Stimmproblemen von Sängern und Rednern kommt der Aronstab in homöopathischer Zubereitung zum Einsatz.
Für einen Umschlag aus zerriebenen Blättern, wie man ihn früher gegen Rheuma oder Verstauchungen eingesetzt hat, sollte man weniger giftigen und gleich gut wirkenden Pflanzen wie zum Beispiel dem Beinwell (bei Verstauchungen) verwenden.
Wer diese Pflanze also in freier Natur entdeckt, sollte sie am besten stehen lassen und das nicht nur weil sie unter Naturschutz steht.
Es gibt viele Heilpflanzen die gegen Krankheiten helfen, in einer Homöopathischen Zubereitung kann das auch der Aronstab sein. Dazu gehört aber eine ausführliche homöopathische Anamnese, dies ist meine Profession.
Eure Charlotte Bronst


