Der Goldregen – die Heilpflanze im Juni

Der Goldregen – Laburnum anagyroides


Dieser wunderschön gelbblühende Zierstrauch, der uns im Mai und Juni mit seinen Blüten erfreut, gehört zu den Hülsenfrüchten oder Fabaceae. Botanisch ist er damit mit den Erbsen, Bohnen oder Linsen verwandt. Warum man seine Früchte im Gegensatz zu den oben genannten aber nicht essen sollte, erfahrt Ihr in dem folgenden Artikel.

Die Geschichte des Goldregens

Der Goldregen kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wird etwa seit dem 16. Jahrhundert auch bei uns als Zierstrauch gepflanzt. Da sein Holz extrem hart ist, wird es auch als „falsches Ebenholz“ bezeichnet und vor allem im Musikinstrumentenbau verwand. Seine Giftigkeit zeigte sich früh dadurch, dass wenn er von Pferden, Rinder, Ziegen oder Schafen gefressen wurde diese an sogenannten Myopathien (Muskelzuckungen und Krämpfe) erkrankten. Hasen, Kaninchen und Rotwild hingegen vertragen ihn ohne größere Probleme.

Für den Mensch sind alle Pflanzenteile des Goldregen stark giftig, wobei die höchste Giftkonzentration in den Erbsenschoten artigen Samen vorkommt. Hiervon reichen beim Erwachsenen schon 3-4 Hülsen mit entsprechend 15-20 Samen als sogenannte „letale Dosis“. Ab 3-4 Samen kommt es schon nach 15 Minuten zu den ersten Vergiftungserscheinungen, die einer Nikotinvergiftung ähnlich sind.

Früher wurde Goldregen in der Medizin als Brechmittel, bei Nervenschmerzen und Asthma angewandt. Diese Therapien wurden auf Grund der schlechten Steuerbarkeit und somit Gefährlichkeit der Pflanze aber schnell wieder eingestellt.

Der phytotherapeutische Einsatz des Goldregen

Auf Grund der geringen therapeutischen Breite ist von einem Einsatz des Goldregens in der Phytotherapie abzusehen. Die Vergiftungserscheinungen beginnen mit Übelkeit und Erbrechen welches stundenlang anhalten kann. Es kommt zu einem nicht zu löschenden, brennenden Gefühl in Mund und Rachen und starken Magenschmerzen. Es folgen Schweißausbrüche, Schwindel und Kopfschmerzen, je nach Höhe der Dosis folgt ein erhöhter Herzschlag, Halluzinationen, Muskelzuckungen Krämpfe und eine Bewusstlosigkeit nach. Es kann bis zum Tod durch eine Atemlähmung kommen, für all das ist das vor allem das Alkaloid Cytisin verantwortlich. Weitere Inhaltsstoffe sind Laburamin, Laburnin und N-Methylcytisin.

Zum Glück ist ein solcher tödlicher Ausgang extrem selten, trotzdem sollten Eltern sehr darauf achten, das Kindern nicht mit dem Goldregen in Kontakt kommen. Denn bei ihnen liegt die letale Dosis natürlich deutlich niedriger!

Lediglich in der Homöopathie hat der Goldregen seine Einsatzgebiet zum Beispiel bei Depressionen, Schwindelanfällen und Krämpfen, sowie bei krampfartigen Magen- und Darmerkrankungen. Eine homöopathische Behandlung erfordert aber immer im Vorfeld eine ausführliche Anamnese, um das für den jeweiligen Menschen passende Mittel zu finden, ebenso wie eine Kontrolle der Therapie!

 

Goldregen
Goldregen
Der Goldregen - die Heilpflanze im Juni
Blütenstand des Goldregen
einzelne Lippenblüte des Goldregen
einzelne Lippenblüte des Goldregen

Neues aus der Praxis Heilkraut

Da ich aus privaten Gründen noch in diesem Sommer die schöne Ostseeküste verlasse und weiter in den Nordwesten an die Nordsee ziehe, möchte ich mich bei allen Patienten, Teilnehmern der Heilkräuterwanderungen und Freunden mit einer abschließenden Heilkräuterwanderung durch die Felder von Bornstein verabschieden. 

Hierzu möchte ich alle am Sonntag den 09. Juli zu einer letzten Heilkräuterwanderung hier in der Region einladen. Der Treffpunkt ist wie immer der Bolzplatz in Bornstein um 15:00 Uhr. Wir werden auf einem Rundgang ca. 1,5 – 2 Stunden unterwegs sein. Wer möchte kann gerne Papiertüten zum Sammeln mitbringen, Papier und Bleistift nicht vergessen, natürlich geht auch die Notiz- und Fotofunktion des Handys 😉

Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Kosten sind diesmal nach dem Motto: „Zahle, was es Dir wert ist!“

Ich würde mich freuen, wenn noch einmal eine große Anzahl Interessierter mitwandern würde.

Bis dahin bleibt Gesund

Eure Charlotte