Die Birke, die Heilpflanze des Monats Mai 2019

Die Birke – Betula alba

Im Mai möchte ich die Birke als Heilpflanze vorstellen, welche in diesem Zusammenhang weniger bekannt ist. Viele Menschen leiden im Frühjahr unter ihren Blütenpollen, die ein sehr hohes Allergiepotential haben. Aber die Blätter, Blattknospen, die Rinde und der Birkensaft haben auch eine heilende Wirkung. Sie werden daher in der Phytotherapie gerne in Kombination mit anderen Heilpflanzen eingesetzt.

 Die geschichtsträchtige Birke

Die Birke gilt schon seit Alters her als heiliger Baum, welcher die jungfräuliche Fruchtbarkeitsgöttin symbolisiert. Dies liegt wohl am ehesten an ihrer weissen Rinde, die vor allem bei jungen Bäumen „jungfräulich“ wirkt. Auch der Maibaum, der in vielen Regionen zum 1. Mai gehört und aufgestellt wird, ist sehr oft eine Birke. Der älteste bekannte Kaugummi ist aus Birkenharz, er wurde in Schweden mit den Zahnabdrücken eines Steinzeitmenschen gefunden.

Phytotherapeutische Einsatzgebiete der Birke

Der häufigste Einsatz von Blättern und Blattknospen ist in Form des Tees, welcher harntreibend wirkt. Er wird bei verschiedenen Erkrankungen verwendet, zu Beispiel bei Hautunreinheiten aber auch bei Stoffwechselerkrankungen wie z. B. bei leichtem Diabetes, Gicht, Rheuma oder leichten Ödemen. Auch bei Nierensteinen kann er für Erleichterung sorgen und sogar bis zum Auflösen selbiger führen. Hier für trinkt man über maximal 6 Wochen dreimal täglich eine Tasse Birkenblättertee. Anschließend sollte man eine Pause für mindestens 1 besser 2 Wochen einhalten. Für einen inneren „Frühjahrsputz“ trinkt man den Tee in größerer Menge  von 1-2 Liter/Tag für 2-3 Wochen.

Bei Hautkrankheiten kann man den Tee zusätzlich für Waschungen oder Bäder nutzen, wirkungsvoller ist allerdings der Birkensaft. Er wird ab Mitte März bis Anfang Mai gewonnen und sollte, wenn man keine eigene Birke im Garten hat, im Handel erworben werden. Der Birkensaft wird direkt auf die betroffenen Hautstelle aufgebracht, zusätzlich kann man davon am Tag 2x2cl trinken.

Weitere nützliche Produkte aus der Birke, welche im Handel erworben werden müssen, sind der Birkenteer und die Birkenkohle. Zur Herstellung dieser Substanzen ist ein größerer Aufwand erforderlich, so dass es für den Privathaushalt nicht möglich ist diese selbst herzustellen.

Die Birkenkohle hat ihr Einsatzgebiet bei Durchfällen. Sie zieht sowohl die Flüssigkeit, als auch die Schadstoffe aus dem Darm und sorgt so für eine Regulierung des Wasserhaushaltes.

Der Birkenteer wird bei Ekzemen eingesetzt und ist sehr vorsichtig anzuwenden, da er sehr stark reizend wirkt. Er gehört in die Hand eines erfahrenen Therapeuten, kann bei korrekter Anwendung aber bei chronischen Hautkrankheiten sehr nützlich sein. Er unterstützt sanft den Entzündungsprozess, so dass sich die Haut nach Abheilung wieder regenerieren kann.

Neuigkeiten aus der Praxis Heilkraut

Neben fünf weiteren Pflanzen gehört die Birke in die Rezeptur des 6er Tees, welcher vor allem durch Eva Aschenbrenner bekannt geworden ist. Die anderen dazugehörigen Pflanzen werde ich im Laufe des Jahres vorstellen, immer dann wenn eine davon gesammelt werden kann. Es lohnt sich also immer mal wieder auf der Website vorbei zuschauen. Am Einfachsten ist ein Abo auf Facebook unter @PraxisHeilkraut.  Dort werden alle neuen Infos eingestellt. Auch die Termine für die nächsten Heilkräuterwanderungen unter meiner Leitung finden sich dort.

Bis dahin, bleiben Sie gesund und wenn mal ein Problem auftaucht, melden Sie sich bei mir! Damit wir in einem ruhigen Gespräch das richtige (Heil)Kraut für Sie finden.

Ihre Charlotte Bronst