Die Goldrute – Heilpflanze im November

Die Goldrute – Solidago


In den warmen letzten Tagen des Oktober sieht man häufig diese große gelbblühende Pflanze, ob in den Gärten oder an Wegrainen. Dies möchte ich zum Anlass nehmen dieser Heilpflanze im November meinen monatlichen Artikel zu widmen.

Die Goldrute zählt zu den Korbblütlern oder Asteraceae und hat viele Unterfamilien. Die wild wachsende Form wird auch gewöhnliche Goldrute oder Solidago virgaurea genannt. Sie unterscheidet sich von den meist in den Gärten wachsenden kanadischen Goldruten (Solidago canadensis) oder der häufig an Wegrändern wachsenden Riesen Goldrute (Solidago gigantaea). In der Heilwirkung sind sie sich aber, wie so oft in der Natur, sehr ähnlich.

Die Geschichte der Goldrute

Bei den Germanen stand die heimische Goldrute als Wundkraut an erster Stelle. Die Bezeichnung „Unsegenkraut“ im Mittelalter, lässt auf eine Abwehrpflanze gegen „den Bösen Blick“ und Hexenzauber denken. Ebenfalls im Mittelalter galt die „Urinschau“ als eine hohe ärztliche Kunst. Der Arzt Johann Gottfried Rademacher sah dabei in den gelben Rispen der Goldrute die Signatur des gesunden Harnstrahls. So wurde die Goldrute zum spezifischen Nierenkraut. Auch wenn er seinerzeit auf die einheimische Goldrute schwor, hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass auch die kanadische und die Riesen Goldrute gute Nierenpflanzen sind.

Denn auch die Indianer kannten die Goldrute schon als Nieren- und Wundheilpflanze. Die Zuni-Indianer aus New Mexico bereiteten aus den zerstampften Blüten einen Kaltwasserauszug. Andere Stämme verwendeten Abkochungen der „Sonnenmedizin“.

Phytotherapeutischer Einsatz der Goldrute

Wie schon in der alten Zeit, ist die Goldrute auch heute als Nierenpflanze bekannt. Auf Grund ihrer stark Harn treibenden Wirkung wird sie häufig bei Nieren- und Blasenleiden eingesetzt. Ob bei Gicht, Harn- und Nierengries, Nierensteinen, bei Blasenentzündungen oder Beschwerden mit der Prostata, es gibt viele Einsatzgebiete für die Goldrute. Da sie neben der Harn treibenden Wirkung auch eine entspannende und entkrampfende Wirkung auf die glatte Muskulatur hat, hilft sie auch bei Nierenkoliken.  

Zur „Durchspülungstherapie“ in Kombination mit anderen Harn treibenden Pflanzen wie Brennnessel oder Birke ist sie natürlich auch geeignet. Eine solche Durchspülungstherapie kann zum Beispiel bei Diabetes, Hauterkrankungen oder Rheuma Erleichterung bringen, da die harnpflichtigen Substanzen und Stoffwechselprodukte auf Grund der erhöhten Rate schneller ausgeschieden werden und so den Körper weniger belasten. Gleichzeitig wirkt sie entzündungshemmend und leicht antimykotisch, speziell gegen Candida Pilzinfektionen.

Aber auch als Wundpflanze (siehe oben) kann man frisch gepresste Blüten direkt auf eine Wunde legen, Solidago = zusammenfügen, es fügt die Wunde/Haut zusammen. Alternativ geht natürlich auch ein mit Goldrutentee getränkter Umschlag.

Die gängigste Anwendung ist der Tee, dafür kann man die Blüte kopfüber trocknen und schneidet dann das obere Drittel der Blüte ab. Bis zu 3x täglich trinkt man diesen Tee. Dafür 2 Teelöffel der Teedroge mit 250ml heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Eine Kaltauszug ist auch möglich, ihn sollte man über Nacht mindestens 10 Stunden ziehen lassen und vor dem Trinken eventuell kurz erwärmen. Nutzt man die Goldrute als Tinktur, muss ausreichend Flüssigkeit getrunken werden um das Ausscheiden der harnpflichtigen Substanzen zu gewährleisten.

Also, vielleicht doch die letzten noch blühenden Rispen im eigenen Garten sammeln. Dann sollte eine Blasenentzündung oder andere kleiner Nierenprobleme schnell behoben sein. Bei schwerwiegenderen Problemen, stehe ich gerne wie immer mit Rat und Tat zur Seite.

Kanadische Goldrute
Goldrute
Goldrute
Goldrute
Riesen Goldrute
Riesen Goldrute