Das Johanniskraut – Hypericum perforatum
Als Heilpflanze des Monats Juni möchte ich das Johanniskraut oder Hypericum perforatum vorstellen. Da die „Erntezeit“ dieser Pflanze (blühende Triebspitzen sind die verwandten Teile), nämlich an „Johanni“ dem 24.06. bevorsteht. Um diesen Zeitpunkt ist der Wirkstoffgehalt der Pflanze am höchsten. Wo für es eingesetzt wird, erfahrt Ihr im folgenden Artikel.
Die Geschichte des Johanniskraut
Die Geschichte des Johanniskraut ist sehr alt, sie beginnt schon in vorchristlicher Zeit. Es war ein heiliges Symbol der Druiden, eine Sonnenpflanze die alles Böse und Dunkle vertrieb. Von den Heiden wurde es als Blut des Sonnengottes „Baldur“ angesehen, welcher sich zur Sommersonnenwende der Erde opferte. Auch die Griechen verwanden es zur Sommersonnenwende um böse Geister zu vertreiben und die „Hochzeit der Sonne mit der Erde“ zu feiern. Diese heidnischen Feste wurde im Christentum um drei Tage nach hinten verlegt und dem heiligen Johannes dem Täufer gewidmet. Die roten Drüsenausscheidungen der Blütenblätter symbolisierten das „Blut Christi“ und so kam das Johanniskraut auch zu seinem jetzigen Namen. Der Tatsache das, wenn man seine Blätter gegen das Licht hält, dort dunkle Flecken zu erkennen sind, verdankt es seinen Namenszusatz „Tüpfel-Johanniskraut“. Hierüber besagt die Legende, dass der Teufel über die Heilkraft der Pflanze so erbost war, dass er Löcher in die Blätter stach.
Phytotherapeutischer Einsatz von Johanniskraut
Für das Johanniskraut gibt es viele Indikationen und Anwendungsmöglichkeiten. Ob als Tee, Öl oder Fertigarzneien, letztere gehören aber in die Hand eines erfahrenen Therapeuten, da hierbei Wechsel- und Nebenwirkungen zu beachten sind. Zur Selbsttherapie eignet sich besonders gut das sogenannte Rotöl, welches aus den blühenden Triebspitzen selbst hergestellt werden kann.
Als einfachste Anwendungsart sei hier daher auch zuerst auf das Johanniskrautöl oder (auf Grund der Farbe) Rotöl hingewiesen. Ob selbst hergestellt (mit nicht gesicherter Wirkstoffmenge) oder gekauft, ist hierbei gleicht. Es hilft bei viele Verletzungen, Verbrennungen 1° und 2° können damit ebenso behandelt werden wie Schnitt- und Schürfwunden. Es wirkt schmerzstillend, antibakteriell, antientzündlich und „zusammenziehend“. Der Wirkstoff Hypericin regt durch eine verbesserte Sauerstoffabgabe den Zellstoffwechsel und die Zellatmung an, wodurch es zu einer beschleunigten Wundheilung kommt. Aber auch bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen oder einem Hexenschuss lassen sich die Schmerzen mit dem Öl gut abmildern.
Das Johanniskraut ist vor allem eine Nervenpflanze, vielleicht findet man des deshalb auch gerne unter Hochspannungsleitungen, den Nervenbahnen unserer heutigen Zeit!
Als Tee kommt es häufig in der dunklen Jahreszeit zum Einsatz. Johanniskraut speichert die Sonnenenergie des Sommers und gibt sie in dieser Zeit an den Menschen zurück. Der Tee vertreibt die Melancholie des Winters durch eine verbesserte Lichtaufnahme und lässt uns fröhlicher werden. Ein bis zwei Tassen pro Tag für maximal 6 Wochen sollten aber nicht überschritten werden. Hierzu übergießt man einen Teelöffel getrocknetes Kraut mit 150ml Wasser und lässt den Tee 5 Minuten ziehen.
Aber nicht nur die durch eine körperliche Verletzung geschädigten Nerven hilft das Johanniskraut zu heilen. Auch seelische Verletzungen und leichte Depressionen sind sein Einsatzgebiet. Hier wird allerdings mit höheren Wirkstoffmengen gearbeitet, die mit der reinen Pflanze nicht zu erreichen sind. Da es auch zu deutlichen Neben- und Wechselwirkungen kommen kann, gehört diese Form der Therapie in die kompetente Hände eines Therapeuten. Auch wenn es zunehmend diesen Wirkstoff in Reform- und Drogeriemärkten im freien Verkauf gibt, sollte der Laie beim Tee und Öl bleiben.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt die sogenannte Photosensibilisierung was nichts anderes bedeutet als eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit. Aber auch Wechselwirkungen mit Medikamenten welche die Immunabwehr unterdrücken, Gerinnungshemmern oder der Pille sind häufig und müssen gegebenenfalls angepasst werden. Außerdem muss diese Medikation im Gegensatz zu dem was ich sonst immer empfehle, über einen langen Zeitraum eingenommen werden. Alles Gründe die vor einer Selbstmedikation mit Johanniskraut (außer als Öl oder Tee) bedacht werden sollten.

Selbstverständlich helfe ich gerne als Phytotherapeutin, wenn eine solche Therapie benötigt und gewünscht wird. Kontaktiert mich über mein Kontaktformular oder telefonisch, getreu meinem Wahlspruch:
Auch gegen Deine Krankheit ist ein Kraut gewachsen!
Eure
Charlotte Bronst