Heilpflanzen mit antiviraler Wirkung

Heilpflanzen mit antiviraler Wirkung

Aus gegebenem Anlass, möchte ich in diesem Monat nicht nur eine Heilpflanze vorstellen, sondern verschiedene Heilpflanzen, welche aber alle eine Wirkung gegen Viren haben oder allgemein immunmodulatorisch wirken. Wie schon häufig bei den einzelnen Heilpflanzen des Monats beschrieben, gibt es einige Pflanzen, die zum Eigenschutz verschiedene Substanzen produzieren. Diese können nicht nur gegen Pilze und Bakterien sondern auch gegen Viren eingesetzt werden.

Die Heilpflanzen, welche ich schon ausführlich vorgestellt habe, habe ich mit einem Link auf die entsprechende Seite versehen. Weitere werde ich unten etwas ausführlicher, wenn auch nicht in dem gleichen Rahmen wie sonst, vorstellen. Damit möchte ich in der aktuellen Situation dazu beitragen, das Ihre leichteren Beschwerden mit Hilfe von Heilpflanzen schneller abklingen.

Bleiben oder wenn nicht werden Sie schnell wieder gesund!

Hier die Links zu den schon ausführlich vorgestellten Heilpflanzen mit antiviraler Wirkung.

Je nach Symptom können diese Pflanzen sehr segensreich wirken. Welche Symptome von welcher Heilpflanze abgedeckt werden, erfahren Sie in den entsprechenden Artikeln.

Weitere Heilpflanzen mit antiviraler/immunmodulierender Wirkung sind.

Echinacea

Echinacea oder der purpurne Sonnenhut ist eine bekannte und beliebte Pflanze, nicht nur in unseren Gärten. Seine immunstimmulierende und immunmodulierende Wirkung wird häufig zur Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt. Verschiedene Studien belegen seine Wirkung sowohl vorbeugend, als auch die Krankheitsdauer reduzierend.

Zu beachten ist, dass die immunstimmulierende Wirkung bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder bei gezielter Unterdrückung des Immunsystems als Kontraindikation gilt. Ebenso zur Vorsicht zu raten ist bei einer Allergie gegen Korbblütler.

Echinacea sollte nur als Fertigarznei angewandt werden. Die maximale Anwendungsdauer liegt bei 8 Wochen.

Zistrose

Die Zistrose schützt sich mit Polyphenolen oder Gerbstoffen gegen den Verbiss von Tieren. Diese konzentrierte Gerbstoffe werden von Mensch und Tier als unangenehm empfunden, da sie der Schleimhaut Wasser entziehen und einen pelzigen Geschmack im Mund zurück lassen. Auch Mikroorganismen und Viren sind diesen Gerbstoffen ungeschützt ausgesetzt. Die entscheidenen Proteine die zum anhaften an den menschlichen Zellen benötigt werden, werden durch diese Gerbstoffe inaktiviert. So können sie sich nicht auf der Schleimhaut festsetzten und in sie eindringen. Eine Resistenzbildung wie bei vielen chemischen Medikamenten ist nicht möglich, da diese Polyphenole unspezifisch die gesamte Virenhülle angreifen. Des weiteren sind Produkte der Zistrose sehr gut verträglich.

Es gibt sie sowohl als Lutschtabletten für die oberen Atemwege aber auch als Tee und zum Inhalieren kann die Zistrose eingesetzt werden.

Kapland Pelargonie

Bei uns besser bekannt als Umckaloabo. Die Wurzeln dieser Pflanze aus Afrika hat eine ähnliche immunmodulierende Wirkung wie Echinacea.  Antibiotische und antivirale Wirkungen sind nur gering und konnten in Studien nicht ausreichend nachgewiesen werden. Wohl aber eine Krankheitsverkürzung bei allgemeinen Infektionskrankheiten der oberen Atemwege speziell bei Bronchitis, so wie eine deutlich verringerte Müdigkeit. Die Phenole der Pflanze verhindern ebenfalls das Anhaften von Keimen an der Zellenoberfläche und unterbinden somit einen der ersten Schritte einer Infektion.

Die Kapland Pelargonie steigert die Aktivität der körpereigenen „Killerzellen“, den Makrophagen. Außerdem werden durch die Pflanze körpereigenen Botenstoffe, welche beim Bekämpfen einer Infektion eine große Rolle spielen, vermehrt gebildet. Das spricht dafür, dass sie die Aktivität des „unspezifischen Immunsystems“ steigert.

Vorsicht gilt bei Schwangerschaft (keine Studien) und bei Menschen mit Leber- und Nierenerkrankungen sowie bei der Einnahme von „Blutverdünnern“, da die Pflanze Cumarine enthält.

Meerrettich

Auch beim Meerrettich wirken, ähnlich wie bei der Kapuzinerkresse und dem schwarzen Rettich, hauptsächlich die Senfölglykoside antibiotisch aber auch antiviral. Seine beissenden Scharfstoffe werden erst durch „zerstören“ also reiben der Wurzel freigesetzt. In Süddeutschland wird er gerne das „bayerische Penicillin“ genannt. Die gleiche Wirkung hat der japanische Wasabi.

Von der Kommission E wird er zur Behandlung bei Infektionen der oberen Atemwege und bei Harnwegsinfekten voll anerkannt. Da nicht jeder die Scharfstoffe mag oder verträgt (Vorsicht ist bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen und Kindern geboten) kann man auf Filmtabletten zurückgreifen. Die Resorbtion erfolgt im oberen Bereich des Dünndarms, durch den Schutzfilm der Tabletten wird die Magenschleimhaut geschützt.

Knoblauch

Im Gegensatz zum Meerrettich wirken beim Knoblauch die schwefelhaltigen Verbindungen Allicin und Ajoen. Auch diese werden durch Zerstören der Zellen freigesetzt, wodurch der typische Knoblauchgeruch entsteht. Hier wirkt die frische Zubereitung unbedingt am besten. Präparate welche auf weniger Geruchsbelästigung setzten, wirken auch weniger!

Für Knoblauch gibt es mehrere Studien, in denen sowohl eine antibiotische als auch eine antivirale und antifugale (gegen Pilzinfektionen) Wirkung nachgewiesen wird. Er reagiert mit den Enzymen und Rezeptoren der eindringenden Organismen und macht diese unschädlich.

Neben seiner antiseptischen Wirkung hat Knoblauch auch eine schweisstreibende, so wie husten- und krampflösende Eigenschaft. Vorsicht geboten ist bei Einnahme von Medikamenten zur „Blutverdünnung“, Knoblauch kann deren Wirkung verstärken. Ein zu viel kann Schleimhautreizungen machen, auch in Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Menge des verzehrten Knoblauch nicht zu hoch sein.

Efeu

Der Efeu ist Bestandteil in vielen pflanzlichen Hustenpräparaten, ob als Saft, Tinktur, Tee oder in Tablettenform. Seine Hauptwirkung wird auf die Saponine zurückgeführt, diese finden sich hauptsächlich in den Blättern. Sie sind in der Lage das zähe Sekret zu verflüssigen, in dem sie reflektorisch den Nervus Vagus reizen. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Wassersekretion in den Bronchien und damit einer Verflüssigung des Sekrets. Gleichzeitig regt der Inhaltsstoff Alpha-Hederin die Schleimbildung an, somit kann das vermehrte, flüssigere Sekret besser abgehustet werden und der Hustenreiz wird gemindert.

Efeuextrakte wirken aber auch gegen verschiedene Krankheitserreger, sowohl gegen Bakterien, Pilze (auch Hautpilze), als auch gegen Influenza Viren. Dabei sind sie gut verträglich und haben nur wenige Nebenwirkungen. Diese betreffen die frischen Blätter, welche Kontaktallergien auslösen können. Bei einer zu hohen Dosierung kann es zu Magen- Darmbeschwerden wie Übelkeit oder Durchfall kommen. Selten zu Kopfschmerzen und Benommenheit.

 

Neues aus der Praxis Heilkraut

Während des Schreibens an diesem Artikel, erreichte mich die Nachricht, dass in diesem Jahr der Aktionsmonat Naturerlebnis leider wegen der Corona Krise ausfallen muss. Wie es mit den einzelnen Heilkräuterwanderungen und Workshops weiter geht, ist zur Zeit leider noch nicht abzuschätzen. Sobald es die ersten Neuigkeiten gibt werde ich dies hier mitteilen.

Also immer mal wieder reinschauen!

Bis dahin bleiben Sie gesund und bei Fragen scheuen Sie nicht mich telefonisch zu kontaktieren.

Ihre Charlotte Bronst