Der Schwarzkümmel – Nigella sativa
In der dunklen Jahreszeit sind häufig die Gewürze oder Samen unserer Heilpflanzen präsent, da frische Pflanzen nur noch bedingt in der Natur zu finden sind. Daher möchte ich mich in diesem November einem Samen widmen, den wir vor allem durch sein Öl kennen, den Schwarzkümmel. Der Name täuscht, denn der Schwarzkümmel ist botanisch weder mit dem echten Kümmel noch mit dem Kreuzkümmel verwand. Es sind die Samen eines Hahnenfußgewächses, welches in wärmeren Breiten wie Südeuropa oder Nordafrika wächst. Aber auch bei uns kann man an einem sonnigen Plätzchen die Pflanze ziehen. Die wunderschönen Blüten erinnern an die Jungfer im Grünen (Nigella damascena), mit der sie auch verwandt sind.
Die Geschichte des Schwarzkümmel
Der Schwarzkümmel und sein Öl ist eine seit über 3000 Jahren bekannte Heilpflanze, welche schon im Altertum von den Ägyptern verwendet wurde. So wurde dem Pharao Tutenchamun ein Fläschchen mit Schwarzkümmelöl in den Sarkophag gelegt, es wurde auch das Gold der Pharaonen genannt. Auch von Nofretete wird berichtet, dass sie die pflegenden Eigenschaften des Öls für ihre Schönheit genutzt haben soll. Zudem war der Schwarzkümmel in der frühen Zeit ein sehr beliebtes Gewürz welches über das Brot gestreut wurde, oder zur Würze von Gemüse- oder Fleischgerichten diente.
Auch im alten Testament fanden sich Hinweise auf Schwarzkümmel. In Europa hat er es bis in die Pflanzverordnung „Capitulare de villis“ von Karl dem Großen im 9. Jahrhundert geschafft. Dann geriet er aber in Vergessenheit und wurde erst in den 1990er Jahren „wiederentdeckt“
Phytotherapeutischer Einsatz von Schwarzkümmel
Natives Schwarzkümmelöl hat über 100 verschiedene Inhaltsstoffe, deren Zusammenspiel seine Wirkung ausmacht. Darunter sind 50-60% Linolsäuren, welche wie oben beschrieben schon Nofretete für Ihre Hautpflege genutzt hat. Aber auch Vitamin E als Radikalenfänger und Phytosterole die bei schmerzhaften Menstruationsbeschwerden helfen.
Es unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und antiallergisch. Es erweitert die Bronchien was zu einer Erleichterung bei Asthma bronchiale beiträgt. Dies deutet auf die antiasthmatische und antiallergische Wirkung des Schwarzkümmels hin.
Ähnlich wie das Nachtkerzenöl, kann auch Schwarzkümmelöl als Kapsel bei Hautbeschwerden wie Neurodermitis, Ekzemen oder Psoriasis oral eingenommen werden. Aber auch pur kann es auf die Haut aufgetragen werden. Dann sollte man aber darauf achten, dass es sich um natives Schwarzkümmelöl handelt, das nicht wärmebehandelt ist, da durch die Wärmebehandlung ein Teil der Wirkstoffe vernichtet wird.
Aber auch gegen unsere sogenannten „Wohlstandskrankheiten“ wie Diabetes mellitus, hohen Blutdruck oder hohe Cholesterinwerte kann Schwarzkümmelöl eingesetzt werden. Es gibt erste klinische Studien, die die Wirksamkeit das kardiovaskuläre Risiko durch Schwarzkümmelöl zu senken nachweisen. Ebenfalls bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, rheumatoider Arthritis oder Vitiligo sind die ersten Ergebnisse vielversprechend. Weitere Erkrankungen auch sogenannte neurodegenerative wie Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson werden aktuell in Studien untersucht.
Es bleibt also abzuwarten, welche weiteren Einsatzgebiete die Forschung für diese Pflanze und ihr Öl noch findet. Also sollte man es vielleicht schon einmal auf den Speiseplan setzen, egal ob als Samen oder als kaltgepresstes Öl, es wird unserer Gesundheit zuträglich sein
Eure Charlotte



