Thymian, die Heilpflanze des Monats Januar 2019

Thymian – Thymus vulgaris

Im Januar möchte ich eine Heilpflanze vorstellen, die am ehesten mit Kochen und Essen in Verbindung gebracht wird, der Thymian oder Thymus vulgaris. Neben der vor allem in der mediterranen Küche genutzten Wirkung auf die Verdauung, hat der Thymian aber noch viel mehr zu bieten.

Geschichte des Thymian

Im alten Ägypten gehörte Thymian zu den Kräutern, welche für die Einbalsamierung von Mumien verwandt wurden. Der griechische Arzt Dioskurides verwandte es gegen Atemwegserkrankungen und im Mittelalter banden die „adeligen“ Damen ihrem Ritter vor einem Turnier ein Sträußchen Thymian an die Rüstung, es sollte Mut und Tapferkeit verleihen. Aber auch Hildegard von Bingen und P. A. Matthioli empfahlen Thymian in ihren Kräuterbüchern bei Atembeschwerden und Keuchhusten.

Phytotherapeutischer Einsatz von Thymian

Als Zugabe beim Kochen unterstützt er die Verdauung und hier vorrangig die Leber. Er beseitigt aber auch Blähungen und schützt vor Sodbrennen. Sein Hauptwirkstoff ist das Thymol, es wirkt unter Anderem entkrampfend und ermöglicht so den Einsatz bei verschiedenen Erkrankungen. So zum Beispiel auch bei krampfartigen Schmerzen während der Menstruation. Durch seine pflanzlichen Östrogene kann er zudem regulierend in den weiblichen Zyklus eingreifen oder leichte Beschwerden in den Wechseljahren abschwächen.

Aber auch auf das Bronchialsystem wirkt er entkrampfend. Hier ist eines seiner Haupteinsatzgebiete in der Phytotherapie. Meist in Kombination mit anderen hustenstillenden und schleimlösenden Pflanzen wie Schlüsselblume, Efeu oder Fenchel wird er in verschiedenen pflanzlichen Hustenmitteln verwendet. Wobei Asthmatiker diese Pflanze mit Vorsicht genießen sollten, wenn sie eine Pollenallergie haben. Das Thymol hat eine antibiotische Wirkung und kann daher gut bei einer leichten Bronchitis eingesetzt werden. Neben der krampflösenden, hat Thymol auch eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute. Es löst den festsitzenden Schleim aus den Bronchien, so dass er besser abgehustet werden kann.

Zur Anwendung kommt das ganze Kraut, welches vor der Blüte geerntet wird. Dann ist die Wirkstoffkonzentration am höchsten. Neben der Anwendung als Gewürz kann man, ob frisch oder getrocknet, Thymian auch als Tee, Tinkturen oder in Form von ätherischem Thymian-Öl anwenden. Die Form der Anwendung ergibt sich aus der Art der Erkrankung. So kann man zum Beispiel bei einer Bronchitis mit dem Tee eine Inhalation durchführen, ihn aber bei Blähungen und zur Stärkung der Leberfunktion auch trinken. Es lassen sich zudem Hustenbonbons daraus herstellen. Das ätherische Thymian-Öl sollte aber möglichst nur verdünnt angewendet werden, da es die Haut reizt.

Schwangere, Kinder, Menschen mit Leberschäden und die bereits oben genannten Asthmatiker mit einer Pollenallergie, sollten mit größeren Mengen Thymians vorsichtig umgehen.

Auch hier gilt der Spruch des Paracelsus: „die Dosis macht das Gift“! Bedenken Sie: Natürlich können auch Pflanzen im Übermaß genossen Schäden verursachen. Daher kontaktieren sie mich bei Fragen, damit wir in einem ruhigen Gespräch das passende Kraut gegen ihre Erkrankung finden.

Ein gesundes neues Jahr wünscht ihnen

Ihre Charlotte Bronst