Das Schneeglöckchen – Galanthus nivalis
Wer kennt es nicht, das Schneeglöckchen? Das kleine Blümchen welches nicht selten das Frühjahr einläutet. Zusammen mit den Winterlingen, den Märzbechern und anderen Frühblühern verzaubert es die triste Landschaft und auch uns. Es leitet den Aufbruch in ein neues Jahr ein. Seine reinen Blütenblätter die ihm auch seinen botanischen Namen, Galanthus für Milch und nivalis für Schnee eingebracht haben, stehen für die Reinheit des neuen Jahres. Was es bringt liegt auch in unserer Hand. Was das Schneeglöckchen dazu beitragen kann, erfahrt Ihr im folgenden Artikel.
Die Geschichte des Schneeglöckchens
Die Geschichte des Schneeglöckchen als Heilpflanze ist noch recht jung. Weder in der Antike noch im Mittelalter finden sich Aufzeichnungen über das Schneeglöckchen. Zumeist wird es als Frühlungsbote ohne Nutzen angesehen, lediglich im Kaukasus wurde das dort heimische Galanthus woronowii in der Volksmedizin eingesetzt. Dort aßen alte Menschen die Zwiebeln gegen Vergesslichkeit und Kinder die an einer Kinderlähmung litten bekamen einen Tee aus den Zwiebeln zu trinken. Es sorgte dafür, dass die Lähmungserscheinungen nicht so ausgeprägt waren und teilweise sogar folgenlos abheilten. Diese Eigenschaften kamen auch Forschern aus Bulgarien zu Ohren und so begann die Forschung nach den Inhaltsstoffen.
Phytotherapeutischer Einsatz des Schneeglöckchens
Zuerst der Hinweis: Unser heimisches Schneeglöckchen hat eine andere Wirkstoff Zusammensetzung als das kaukasische, es ist leicht giftig und daher zur Eigentherapie nicht geeignet!
Die extrahierten Inhaltsstoffe des kaukasischen Schneeglöckchens sind die beiden Alkaloide Galantamin und Lycorin. Diese beiden Wirkstoffe sind für den Menschen zwar nur mäßig giftig, aber die Wirkstoffkonzentration ist sehr unterschiedlich und nicht genau zu bestimmen. Daher ist von einer Eigentherapie mit Pflanzen aus dem eigenen Garten abzuraten!
Inzwischen ist die Pharmaindustrie in der Lage die Wirkstoffe synthetisch herzustellen und so eine gesicherte Therapie zu gewährleisten. Dieses Medikament ist verschreibungspflichtig!
Auch in der Homöopathie ist das Schneeglöckchen eine bewährte Pflanze, wenn das Mittel zu dem Menschen passt.
Der Wirkstoff Galantamin wird bei einer leichten bis mittelschweren Demenz vom Alzheimer-Typ eingesetzt. Er verbessert die Reizübertragung im Gehirn als sogenannter Acetylcholinesterase-Hemmer. Er ist NICHT in der Lage die Erkrankung zu heilen, aber er mildert die Symptome und kann zu einer Verlangsamung der Entwicklung beitragen.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Aktivierung der Menstruation, so wie gegen neuralgische Schmerzen wie zum Beispiel bei Phantomschmerzen nach Amputationen.
Da auf Grund der zunehmenden Anzahl an Demenz und Alzheimer Erkrankungen, die Forschung bei dem Schneeglöckchen dort aktuell den Schwerpunkt setzt und wie oben schon erwähnt von Eigentherapien abzuraten ist, sind leider bis auf Weiteres keine anderen Einsatzgebiete erforscht. Es bleibt zu hoffen, das sich dies noch ändert, denn im homöopathischen Einsatz sieht man in der Praxis sehr viel mehr Potential in diesem kleinen zierlichen Blümchen.



Euch allen ein Gutes und vor allem Gesundes neues Jahr 2025, ich hoffe wir sehen uns bei der ein oder anderen Veranstaltung oder bei Bedarf in meiner Praxis,
Eure Charlotte
