Alant – die Heilpflanze im September

Alant – Inula  Helenium


Während eines Seminars über Homöopathie in Schweden ist mir eine Pflanze aufgefallen, die ich bei uns in Deutschland so noch nicht gesehen habe. Natürlich kennt man den Alant in der Phytotherapie, aber so groß und schön hatte ich ihn noch nicht gesehen! Das musste die neue Heilpflanze des Monats werden und hier kommt der Artikel.

Die Geschichte des Alant

Wie der botanische Name schon vermuten lässt, hat er etwas mit Sonne, altgriechisch helios zu tun. Es gibt mehrere Geschichten, die sich um seinen Namen ranken eine davon ist, dass er aus den Tränen der Helena entstanden ist, als sie von Paris nach Troja entführt wurde.

Ein weiterer Name des Alant nämlich Odinsauge erzählt eine andere Geschichte, nach der Odin der immer wieder zwischen den Sterblichen wandelte, für einen Schluck aus dem Brunnen der Erkenntnis von Mimir ein Auge opferte. Die großen Einzelblüten des Alant sollen dieses Auge des Odin symbolisieren.

Erwähnt wird die Alant Wurzel schon im Papyros Ebers, aber auch in der Antike war er eine bekannten Heilpflanzen. So wird er von Dioskurides (54 – 68 n. Chr.) und Plinius (23 – 79 n. Chr.) gegen Husten, Krämpfe und Magenschwäche empfohlen. Als Alantwein galt er in dieser Zeit sogar all „Allheilmittel“. Auch Nicolas Culpeper (1616 – 1654) und  Carl von Linné (1707 – 1778) erwähnten ihn in ihren Schriften als Volksmittel gegen Bronchialkatarrh, Husten, Blähungen, Harnverhalten, Magen-Darm-Beschwerden, Gelbsucht und Würmer.

Phytotherapeutischer Einsatz von Alant

Wie oben schon erwähnt wird hauptsächlich die Wurzel als Phytotherapeutikum eingesetzt, diese wird nach 3-4 Jahren Standzeit im Herbst oder Frühjahr ausgegraben/geteilt.
Die Inhaltsstoffe sind neben dem Namen gebenden Inulin, ätherisches Öl, Triterpene, Sterole, Alantsäure, Harze, Pektin, Wachs und Bitterstoffe. Hieraus können seine Heilwirkungen schon abgeleitet werden. Seine antibakterielle aber auch allgemein entzündungshemmend Wirkung nutzt man in Salben bei Juckreiz und Ekzemen der Haut. Bei einer Reizblase kann man seine, durch eine Anregung der Nierenfunktion, harntreibende Wirkung nutzen. Die Pektine und Bitterstoffe wirken magenstärkend, allgemein kräftigend und appetitanregend durch eine Steigerung des Stoffwechsels und der Gallensekretion. Ebenso wirkt er krampflösend und fördert die Mentruationsblutung. Seine schleimlösende und hustenreizlindernde Wirkung nutzt man bei jeder Form von Lungenproblemen, ob das eine Bronchitis, ein Reizhusten oder auch ein chronischer Husten ist.

Das enthaltene Inulin ist ein langkettiger Zucker, der vom Körper nicht verstoffwechselt werden kann und daher als Ballaststoff gilt. Er wird ähnlich wie die Wurzel der Wegwarte, die ebenfalls Inulin enthält, gerne in der Ernährung bei Diabetes mellitus eingesetzt. Bei regelmäßiger Einnahme kann es auch die Blutfette senken.

Alles in allem also schon ein „Allheilmittel“, wie es in der Volksmedizin beschrieben wird?

Wie bei allen Dingen gilt, wo Wirkung da auch Nebenwirkungen und somit die Dosis macht das ein Ding kein Gift ist. Der Alant ist ein Korbblütler, also ist bei einer bekannten Allergie hiergegen ist grosse Vorsicht geboten. Eine Überdosierung kann zu Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautreizungen, Magen-Darm Beschwerden, Krämpfen bis hin zu Lähmungen führen, daher gibt es von der Kommission E des Bundesgesundheitsamtes auch eine sogenannte „Negativ Monographie“. Diese sollte bedacht werden und ein Einsatz der Alant Wurzel nur unter phytotherapeutischer Betreuung stattfinden. Ein Einsatz in der Schwangerschaft verbietet sich ebenfalls wegen seiner krampflösenden aber auch -auslösenden Wirkung. Das gleiche gilt für Kinder und Jugendliche. Die therapeutische Dosis liegt bei 3-4 g/Tag für Erwachsene, weshalb der Einsatz zur Eigentherapie nicht geeignet ist. Eine homöopathische Therapie vor allem bei Bronchialbeschwerden ist möglich, aber auch hier sollten die Syptome des Patienten zum Mittel passen. Diese für und mit Euch zu erarbeiten ist meine fachliche Profession. Habt Ihr Fragen zu den Artikeln, schreibt mir gerne eine Mail.

Alant - die Heilpflanze im September
Der Alant eine stattliche Pflanze
Alant - die Heilpflanze im September
Blütenköpfe des Alant erinnern schon an „das Auge des Odin“
Alant - die Heilpflanze im September
Alant im Åsnen Nationalpark in Schweden

 

Eure Charlotte