Huflattich – Heilpflanze im März

Huflattich – Tussilago farfara

Der Huflattich oder Tussilago farfara ist ein Korbblütler, dessen kleine gelben Blüten bei uns im Norden jetzt im März aus dem Boden brechen. Sie erscheinen noch vor den Blättern und gehören somit zu den frühsten blühenden Heilpflanzen des Jahres. Man findet ihn als Pionierpflanze an Wegrändern, auf Schuttplätzen, Bauland oder Ödland. Eben auf Plätzen mit kargem, feuchten und Humus armem Boden. Zur Anwendung kommen meist aber ihre, erst im Sommer erscheinenden hufeisenförmigen Blätter.

Geschichte des Huflattich

Der Huflattich (die jungen Blätter erinnern an einen Pferdehuf), ist eines der ältesten Hustenmittel. Seinen botanischen Namen Tussis (Husten) und agere (Vertreiben), lässt schon vermuten wozu er von antiken und mittelalterlichen Ärzte wie Hippokrates, Dioskurides, Plinius, Galenos oder Paracelsus empfohlen wurde. Nämlich den Rauch der angezündeten Blätter gegen Husten zu inhalieren. Aber auch Hildegard von Bingen weist in ihrer „Physika“, auf die Heilkraft des Huflattichs bei Erkrankung der Atmungsorgane hin. Früher fanden die Blätter daher oft als Kräutertabak oder Räucherwerk ihre Verwendung. Es waren auch sogenannte „Asthmazigaretten“ im Umlauf, welche unter anderem Huflattichblätter enthielten. Im Gegensatz zu vielen anderen Heilpflanzen, finden sich für den Huflattich keine Sagen oder phantasievollen Geschichten.

Phytotherapeutischer Einsatz von Huflattich

Auch heute noch gilt der Huflattich als eine Pflanze, die man gegen trockenen Reizhusten einsetzt. Seine schleimlösenden Inhaltsstoffe lösen festsitzenden Husten und beruhigen die Schleimhaut in Hals und Rachen. Somit kann er also auch bei leichten Entzündungen um Mund- und Rachenraum genutzt werden, wobei hier der Salbei eine bessere Alternative ist. Die Kommission E, welche sich speziell mit Nutzen und Gefahren von Heilpflanzen beschäftigt, hat seine positive Monographie für den Huflattich inzwischen wieder bestätigt. Diese gilt allerdings nur für Pflanzen die speziell kultiviert wurden und welche keine Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Pyrrolizidinalkaloide gelten als leberschädigend und stehen in Verdacht krebsauslösend zu sein. Daher ist die Verwendung von wild gesammeltem Huflattich (egal ob Blüte oder Blatt) auf maximal 6 Wochen/Jahr zu begrenzen! Schwangere und Menschen mit Leberschäden sollten Huflattich nicht konsumieren!

Bei Magen-Darm-Beschwerden wirken die in der Heilpflanze enthaltenden Pflanzenschleimstoffe ebenso sowie ihre Bitterstoffe gegen Entzündungen, Verstopfungen und Durchfälle.

Entzündungshemmende Inhaltsstoffe wirken bei Hautproblemen wie kleineren Schürfwunden, Pickeln, Hautunreinheiten und Ekzemen. Auch bei trockener Haut können Huflattichextrakte häufig gute Erfolge erzielen. Die Heilpflanze enthält Substanzen, die antibakteriell sind und so Entzündungen entgegenwirken. Für die Kopfhaut leistet Huflattich ebenfalls gute Dienste. Die Pflanze enthält Inhaltsstoffe, welche in der Lage sind den Juckreiz zu mildern und Schuppen nachhaltig zu behandeln. Nur wenige Behandlungen mit Huflattich-Tinkturen oder die Verwendung eines huflattichhaltigen Shampoos können  genügen, um Problemen der Kopfhaut wirkungsvoll entgegenzutreten.

Neues aus der Praxis Heilkraut

Gerne biete ich auch Heilkräuterwanderungen zu besonderen Anlässen an. Für Familien(feste), als Teambildung mit gesundheitlichem Aspekt, Kindergeburtstage oder -feste, Sportvereine … es gibt viele Möglichkeiten sich mit Heilpflanzen zu beschäftigen. Sprecht mich gerne an, ganz nach meinem Motto: „Auch gegen Deine Beschwerden ist ein Kraut gewachsen“ werde ich Euch und den Menschen die Euch nahestehen die vielfältigen Möglichkeiten zur Nutzung der Heilpflanzen nahebringen.

Eure Charlotte Bronst