Die Goldnessel – Lamium galeobdolon
Nach den Schneeglöckchen und Winterlingen erscheinen zunehmend die nächsten Frühlingspflanzen. Die zarten Blättchen des Scharbockskrautes sind schon zu finden, auch der Gundermann und Knoblauchsrauke zeigen ihre ersten frischen Blätter. Teilweise noch die alten Blätter des letzten Jahres, aber auch schon die ersten frischen Blätter der Goldnessel finden wir in unseren lichten Wäldern. Wie man diese Pflanze in der Phytotheraphie einsetzt erfahrt Ihr im folgenden Beitrag.
Die Geschichte der Goldnessel
Carl von Linné veröffentliche die Goldnessel 1753 in seiner Schrift „Species Planetarum“ unter dem Namen Galeopsis galeobdolon, 1759 wurde der Name in Lamium galeobdolon umbenannt. Der Namensteil Lamium leitet sich von Lamiaceae also Lippenblütler ab. Als Heilpflanze findet man die Goldnessel vor allem in der sogenannten „Volksmedizin“, so erwähnte der Schweizer Kräuterpfarrer Johann Künzle sie in seinen Schriften. Früher wurde die weiße Taubnessel den Frauen und die purpurne den Männern verabreicht, die Blüten der Goldnessel aber galten als besonders „Heilkräftig“. Heute wird sie gerne als Bodendecker eingesetzt, da sie das ganze Jahr grüne oder silbergrüne Blätter besitzt und sogar den unbeliebte Girsch überwuchern und so vertreiben kann. Zur Verwendung kommen alle Pflanzenteile, wie auch bei allen anderen Taubnesselarten.
Phytotherapeutischer Einsatz der Goldnessel
Die Heilwirkungen ähnelt denen ihrer anderen Taubnessel Verwandten, also der weißen oder der purpurnen Taubnessel. Neben vielen Mineralien wie Bor, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Schwefel, Zink und Phosphor enthält sie auch Saponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide so wie ätherische Öle.
Ihre Bestandteile wirken entzündungshemmend durch die antibakteriell wirkende Flavonoide, Schleimlösend durch die Saponine und durch den Kaliumanteil harntreibend, ähnlich der große Brennnessel.
Als Harntreibendes Mittel kann man sie als Tee zum Beispiel bei Gischt einsetzten, aber zusätzlich äußerlich als kühlende entzündungshemmende Kompresse.
Bei Bronchitis kann der Tee durch die Saponine zu einer „Verflüssigung“ des Schleimes beitragen, die Schleimstoffe wiederum bilden eine Schutzschicht und wirken so beruhigend auf die entzündeten Schleimhäute, die Flavonoide wirken entzündungshemmend, so dass es zu einer schnelleren Heilung kommt.
Ebenfalls bei Magen-Darm Beschwerden helfen die Schleimstoffe eine Schutzschicht über die gereizte Magenschleimhaut zu legen und lassen die Beschwerden schneller abklingen.
Bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen oder juckenden Hauterkrankungen können Auflagen mit dem Tee Linderung bringen, die Gerbstoffe trocknen aus und die Flavonoide helfen mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung. So werden auch hier die Symptome gelindert und die Haut kann schneller abheilen.
Auch wenn die ganze Pflanze angewandt werden kann, sind es häufig nur die Blüten die im Tee zum Einsatz kommen.


Euch allen einen wunderschönen Frühlungsstart und bleibt gesund!
Eure Charlotte
