Sanddorn – Heilpflanze im Februar

Sanddorn – Hippophae rhamnoides

Wer kennt ihn nicht? Die „Zitrone des Nordens“, so genannt wegen seines hohen Gehaltes an Vitamin C. Andere Namen sind zum Beispiel Haffdorn, Seedorn, Dünendorn oder Fasanenbeere. Botanisch zählt er zu den Rosales oder Rosenartigen und hier zur Gattung der Sanddorne in der Familie der Ölweidengewächse. Über all entlang der Küsten der Ostsee ist er zu finden. Aber was alles außer Saft, Marmelade, Tee oder Likör kann man mit Sanddorn machen? Diese Fragen beantworte ich in dem folgenden Artikel.

Die Geschichte des Sanddorn

Der botanische Name Hippos (Pferd) – phaes (leuchten) – rhamnoides (Dornen bewehrt) zeigt schon auf, wie er in der Frühzeit angewandt wurde. Als Zusatz zum Pferdefutter sorgte er bei den Griechen zur Förderung der Gewichtszunahme und für ein glänzendes Fell der Tiere. Dem mongolischen Kaiser Dschingis Khan wurde nachgesagt, dass er während seiner Kriege auf drei Schätze gesetzt habe; eine gut organisierte Armee, strenge Disziplin und Sanddorn.

1753 wurde er von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné in der Erstauflage seiner „Species Plantarum“ zum ersten mal unter diesem botanischen Namen veröffentlicht. Ursprünglich aus dem Himalaya kommend, breitete er sich im Laufe der Zeit über den nördlichen Teil des Eurasischen Kontinents aus. Seine natürliche nördliche Grenze ist Norwegen und im Süden die Pyrenäen und die Alpen.

In den 1940 und 1950 Jahren war er Bestandteil der sowjetischen „Astronautenkost“ und in China wird er bis heute als Sportgetränk (auch bei Wettkämpfen) angewandt.

Phytoterapeutischer Einsatz von Sanddorn

Nicht nur bei Pferden sorgt er für eine schönes gesundes Fell, auch unserer Haut tut Sanddorn gut. Ob innerlich eingenommen als Saft etc. oder durch Pflegeprodukte die Sanddornöl enthalten. Bei juckenden Hautausschlägen oder Ekzemen kann man Salben mit Sanddornöl verwenden. Leider hat er sich bei Neurodermits oder dem atopischen Ekzem nicht bewährt, hier sollte man zu Nachtkerzenöl greifen. In Osteuropa wird Sanddornöl zur Regeneration bei Strahlenschäden der Haut zum Beispiel durch Röntgenstrahlen aber auch nach Gammastrahlen (Tschernobyl) angewandt. Auch nach einem Sonnenbrand kann es der Haut guttun, wenn auch Johanniskrautöl besser geeignet ist, mit der Einschränkung der Photosensibilität bei Johanniskrautöl. Zu beachten ist, dass Öl sowohl aus dem Fruchtfleisch als auch aus den Kernen hergestellt wird. Je nach Krankheitsbild wird das eine oder das andere Sanddornöl angewandt.

Besonders gut können Sanddornbeeren in der aktuellen Erkältungszeit eingesetzt werden. Neben dem extrem hohen Gehalt an Vitamin C (deutlich höher als in Zitrusfrüchten), mit dem es nur die Hagebutte aufnehmen kann und seinen vielen antioxidantiv wirkenden Stoffen, ist der Sanddorn eine richtige Powernahrung. Er stärkt das Immunsystem, beseitigt die freien Radikale im Körper und hilft sowohl zur Vorbeugung von Erkältungen als auch in der Rekonvaleszenz. Mit seinen hohen Vitamin B12 Gehalt ist er eine der wenigen pflanzlichen Quellen dieses Vitamins für Veganer, welches sonst hauptsächlich in Fleisch vorkommt. Aber auch Vitamin E, K, B1 und B6, so wie viele Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Zink sind im Sanddorn vorhanden. Dazu kommen Flavonoide, Carotinoide, Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren, die essentiell für den Körper sind.

Sanddorn wirkt bei Appetitlosigkeit ebenso wie bei entzündlichen Magen-Darm Erkrankungen und schützt die Nieren. Er hilft bei trockenen und entzündeten Augen wegen zu wenig Tränenflüssigkeit ebenso wie bei leichter Akne. Kurz um, Sanddorn ist mit seinen vielen Inhaltsstoffen für den Menschen als ganzes nützlich. Ob als frische Beeren, als Saft (hier auf die erhaltene Menge achten), als Marmelade (einige Wirkstoffe gehen durch das Erhitzen verloren) oder Tee, es gibt keine nachgewiesenen Nebenwirkungen!

Neues aus der Praxis Heilkraut

Schon in wenigen Tagen ist es soweit, der nächste Workshop in Gettorf findet am 8. Februar statt. Noch gibt es freie Plätze, die Anmeldung erfolgt wie immer über die VHS Gettorf. Das Thema dieses mal sind ätherische Öle. Was sind ätherische Öle? Was unterscheidet sie von synthetischen Duftstoffen? Vor allem aber, was kann man alles damit machen! Ob als Duftöl, Massageöl, Badesalz, Duschgel oder auch in der Küche können einige von ihnen eingesetzt werden. Wir kombinieren verschiedene Düfte und stellen eigene Kreationen zusammen. Worauf es dabei ankommt und welche Wirkungen welches ätherische Öl hat, werde ich Ihnen bei dem Workshop erklären.

Im Mai starten wieder die Heilkräuterwanderungen. Am Mittwoch den 13.05. geht es entlang des Naturschutzgebietes Bültsee, die Anmeldung erfolgt über die VHS Eckernförde, am Sonntag den 17.05. wandern wir am Gut Wulfshagen und am Sonntag den 24.05. starten wir am Bolzplatz in Bornstein und laufen dann zwischen Wiesen und Feldern. Die letzten beiden Wanderungen erfolgen in Kooperation mit dem „Aktionsmonat Naturerlebnis“. Die Anmeldung erfolgt über mich, entweder per Mail info@praxis-heilkraut.de oder telefonisch unter 0170-3130488.

Bis dahin, bleiben Sie gesund. Sollten Sie gesundheitliche Probleme haben, wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an mich.

Ihre Charlotte Bronst